„Meine Vorliebe für das Brillendesign, für Formen und Farben, ist geprägt durch alltägliche Produkte, das ,Alltagsdesign‘. Mich fasziniert vor allem der soziale Ansatz: Ich möchte ,gutes Design‘ möglichst vielen Menschen zugänglich machen, wie in der modernen Architektur und der Idee des Bauhauses, durch die Licht und Luft als Gestaltungselemente den Wohnungsbau auf den Menschen hin ausrichteten. Meine Eltern leiteten mich an, aus vorhandenen Materialien Dinge selbst zu gestalten. In den 1960er und 1970er Jahren sorgten innovative Kunststoffe für neue Gestaltungs-möglichkeiten. Modernes, buntes Mobiliar ersetzte die herkömmlichen Stühle und Tische aus Holz. Der pure Funktionalismus wurde überwunden. Ein frühes Beispiel für das damalige neue Designdenken ist der aus Fiberglas hergestellte Schalenstuhl von Ray und Charles Eames. In den USA entwickelte Earl Silas Tupper, der Gründer der Firma Tupperware, erste Lebensmittelbehälter. Meine Mutter arbeitete damals als Beraterin für Tupperware und ich war einfach begeistert von den Schüsseln in allen Größen und Farben! Das Designverständnis dieser Zeit hat mich nachhaltig geprägt. Dank meines Designstudiums erweiterte sich mein handwerkliches Wissen um Kenntnisse der Gestaltungslehren. In meiner Arbeit als Brillendesignerin überwiegt heute eine pragmatische Denkweise getreu dem Designcredo, dass sich die Form aus der Funktion und dem Nutzen eines Produktes ableitet. Diesen Pragmatismus breche ich durch freie gestalteri-sche Elemente auf, die eine persönliche Note in meine Brillenentwürfe einfließen lassen.“ – Beate Leinz, Brillendesignerin
Rodenstock