Excellence in Design

Erstveröffentlicht in der Herbst/Winter-Ausgabe 2025/26

Gutes Design ist zeitlos, ehrlich und konsequent nutzerorientiert – so lautet die Essenz aus den zehn Thesen für gutes Design des deutschen Industriedesigners Dieter Rams, die bis heute die Gestaltungskultur prägen. Die Eyewear-Marken Munic, Imago, Koberg & Tente und J.F. Rey interpretieren diese Prinzipien auf ihre Weise: Sie verbinden Ästhetik und Funktion, Form und Identität. So entstehen Kollektionen, die nicht nur gesehen, sondern erlebt werden – und die den Anspruch von Gestaltung im besten Sinne verkörpern.

Koberg &  Tente

Die zehn Designthesen von Dieter Rams – formuliert in den 1970ern und doch aktueller denn je – bilden auch heute einen zeitgemäßen Rahmen für die Diskussion über Gestaltung vieler Alltagsgegenstände. Bei Koberg & Tente muss gutes Design dahingehend weit mehr leisten als nur gut auszusehen. Es ist ein Zusammenspiel aus Optik und Haptik, aus technischer Präzision, handwerklicher Qualität, Materialauswahl und einer tragfähigen Idee. Dieser gestalterische Spielraum ist jedoch nicht grenzenlos. Wer seine Zielgruppe kennt, weiß, dass sich der kreative Korridor verengt – und genau darin liegt für Koberg & Tente die Herausforderung: die Balance zu finden zwischen gestalterischem Anspruch, funktionaler Alltagstauglichkeit und einer klaren Markenidentität.

Koberg & Tente

Koberg & Tente verbindet handwerkliche Qualität mit zeitloser Gestaltung: Modell „6052“ ist eine markant runde Titanfassung, reduziert auf das Wesentliche, mit charakterstarker Haptik und dezenten Farbdetails.

Bei dem Münsteraner Fassungshersteller bedeutet das, Brillen zu entwickeln, die alltagstaugliches Sehen ermöglichen und zugleich ein bewusst reduziertes, hochwertiges Design bieten. „Unser Augenmerk liegt deshalb auf einer tragbaren, schlichten Optik, umgesetzt in einem hochwertigen Material, technisch durchdacht und handwerklich sauber ausgeführt. Durch diesen Fokus schaffen wir nicht nur ein schönes, sondern auch lange nutzbares und damit auch ökologisch nachhaltiges Produkt“, skizziert Geschäftsführer Frank Tente. Die Geschichte des Unternehmens ist eng mit einem technischen Meilenstein verbunden: der schraubenlosen Scharnierlösung des Designers Josef Lanta. Dieses „tonnenförmige“ Scharnier prägte die erste Kollektion, wurde farblich akzentuiert und in variierter Form über die Jahre zum Markenzeichen. Heute umfasst die Linie neben Titanfassungen auch markante Acetatmodelle, in Kürze ergänzt um eine Sonnenbrillenkollektion. Ein Modell, das den Designanspruch der Marke besonders verdeutlicht, ist die „6052“: eine auf das Wesentliche reduzierte, markant runde Titanfassung mit zeitloser, moderner Anmutung. Die aufwendige Lackierung verleiht ihr eine unverwechselbare Haptik, während dezente Farbdetails an der Verbindung von Fassungsrand und Bügel einen subtilen Akzent setzen – ein Beispiel für funktionale Ästhetik, die im Alltag ebenso überzeugt wie im Designkontext.

Koberg & Tente

J.F. Rey

2025 markiert für J.F. Rey nicht nur ein neues Kapitel, sondern ein klares Statement: Exzellenz rückt weiter ins Zentrum der Markenstrategie. Mit klaren, markanten Produktlinien richtet sich das Haus stärker denn je an die Ansprüche eines gehobenen Marktes. Jede Kollektion erzählt eine eigene Geschichte, geprägt von technischer Präzision, materialer Vielfalt und einer unverwechselbaren Designsprache. Herren-, Damen- und Unisex-Modelle zeigen sich mit Charakter, getragen von mutigen ästhetischen Entscheidungen und exklusiven Technologien. Das Selbstverständnis der Marke spiegelt Dieter Rams zehn Werte wider: Innovation, Brauchbarkeit, Ästhetik, Verständlichkeit, Unaufdringlichkeit, Ehrlichkeit, Langlebigkeit, Konsequenz bis ins Detail, Umweltfreundlichkeit und Zurückhaltung.

J.F. Rey

Technische Präzision, mutige Ästhetik, zeitloser Anspruch – J.F. Rey feiert 40 Jahre Unabhängigkeit mit der Herrenkollektion „Sledge“ und der Kollektion „Carbon Inside“.

Diese Prinzipien sind kein Rezeptbuch sondern ein Kompass – und für J.F. Rey besonders relevant in einer Zeit, in der KI-gestützte Gestaltung neue Möglichkeiten, aber auch neue Fragen nach Originalität und Markenidentität aufwirft. Zugleich wächst der Anspruch, nachhaltige Lösungen zu entwickeln – vom Einsatz langlebiger Materialien wie Titan und Carbon bis zur ressourcenschonenden Produktion. Das Jubiläum – 40 Jahre unabhängige Vision und ikonischer Stil – wird mit Kollektionen wie „Sledge“ und „Carbon Inside“ gefeiert. Insbesondere das Modell „JF3114-4355-02“ (Bild oben) verkörpert klassische Eleganz durch seine mahagonifarbenen Acetat-Bügelelemente. Beide Kollektionen transportieren die Balance aus technischer Präzision, mutiger Ästhetik und zeitlosem Anspruch – eine Haltung, die in die Zukunft führt.

J.F. Rey

Munic

Design hat die Kraft, Verbindungen zu schaffen, zwischen Menschen und Technologie, zwischen Funktion und Emotion, zwischen Nachhaltigkeit und Alltag. Für Munic-Designer Marcus Riess bedeutet das: nicht einfach schöner, sondern richtiger, klarer, ehrlicher zu gestalten. Eine Haltung, die sich mit den zehn Designthesen von Dieter Rams deckt: gutes Design ist langlebig, funktional, unaufdringlich und bis ins Detail durchdacht. Riess glaubt an guten Geschmack, an bewusst gewählte Formen, Farben und Proportionen, die Bestand haben. Keine lauten Logos, keine überladenen Details, sondern subtile Eleganz, die Persönlichkeit Raum gibt. Gutes Design bedeutet für Riess, dass es sich selbstverständlich anfühlt. Eine Brille von Munic ist kein lautes Statement, sondern eine feinfühlige Übersetzung von Individualität in Design – getreu dem Markenversprechen: „frame your personality“.

Munic

Die vier Elemente verkörpern eine natürliche ungezähmte Eleganz und finden sich in der „Signature“-Kollektion von Munic in starken, klaren Linien wieder. Von Retro inspiriert, neu interpretiert: Modell „8038-1“ (u.) aus der Munic „Signature“-Kollektion besticht durch markantes Acetat-Design, Doppelsteg und fein gearbeitete Strukturdetails – passend ergänzt durch Bügel-Inlays und Sonnenclip.

Seit zwei Jahrzehnten schärft Munic seine Design-DNA: feine Linien, kompromisslose Qualität, präzise Verarbeitung. Ein Meilenstein war 2008 TwinStyle, ein Design, zwei Materialien, zwei Charaktere. 2010 folgte TwinEvolution, das durch vielfältige Varianten innerhalb einer Form Individualität ermöglicht. Funktionale Highlights wie nahtlos integrierte Clip-ons zeigen, wie Technik und Ästhetik verschmelzen. 2020 setzte die exklusive „Signature“-Kollektion mit der Philosophie der vier Elemente einen gestalterischen Höhepunkt. Ob klassisch oder innovativ – Munic verbindet traditionelle Fertigung mit modernen Techniken, um Brillen zu schaffen, die tragbar, authentisch und stilvoll sind. Design, das nicht dominiert, sondern rahmt – und damit genau sichtbar macht, was uns ausmacht.

Munic

Imago Eyewear

Imago Eyewear versteht gutes Design mehr denn je als einen verantwortungsvollen Prozess. Designerinnen und Designer tragen Verantwortung für Materialwahl, Herstellungsweise und Langlebigkeit eines Produkts. Brillen, die im Gesicht getragen werden, sind Teil der persönlichen Ausstrahlung und müssen daher doppelt überzeugen: funktional und emotional. Mit der „i-spax-Kollektion“ verfolgt Imago Eyewear genau diesen Anspruch. „Gutes Sehen“ erfordert präzise Rahmengeometrie, zentrierte Glaslagerung und individuelle Anpassbarkeit. „Gutes Aussehen“ bedeutet Formen und Farben zu gestalten, die modisch, aber nicht kurzlebig sind.

Imago Eyewear

„Imago i-spax“ – zeitloses Design als verantwortungsvoller Prozess: klare Formen, harmonische Farben und dezente Details für funktionales wie emotionales Sehen. Und das seit 25 Jahren.

„I-spax“ kombiniert beides: klare, puristische Formen, harmonische Farbwelten und dezente Details wie abgeschrägte Acetat-Facetten, feine Farbverläufe oder das Spiel mit transparenten und opaken Flächen, als ein Ausdruck von Individualität ohne Übertreibung. Seit 25 Jahren steht die Kollektion für kontinuierliche Weiterentwicklung: von den „memory-spax-Modellen“ (2002) über Titanfassungen wie „i-plain“ (2008), von XS- bis zu XL-Größen und Bestseller-Panto-Formen wie „Freddy“. Heute umfasst „i-spax“ über 100 Modelle aus Acetat und Edelstahl – alle geprägt von moderner Zurückhaltung und hohem Tragekomfort. Ein Beispiel für „Excellence in Design“ ist das Modell „Christie“ (Bild) in der Farbe 343: eine elegante Oversize- Acetatfassung mit facettierten Kanten, die subtile Farbnuancen erzeugen. Transparente Bügel geben den Blick frei auf ein fein ziseliertes Metall-Inlay. Eine Brille, die Purismus und Persönlichkeit vereint. Die Fassungen sind ideal für ein Stück Luxus im Alltag.

Imago Eyewear
NEXT