Erstveröffentlicht in der Herbst/Winter-Ausgabe 2024/25
Sie glänzen. Sie sind edel, insbesondere die Kreationen der Linie „Art Couture“ sind schmückende Accessoires. Ob als randlose Brillen-Eleganz oder ausdrucksstarke Vollrand- Designs aus hochwertigem Titan oder Edelstahl, ob schlicht, raffiniert oder filigran – Brillen von Flair bieten für jeden Stil den perfekten Look.
Die Brillenmarke Flair steht für Design und höchste Handwerkskunst „Made in Germany“. Die Vielfalt und Tiefe der Kollektionen reicht von randlosen Fassungen über Nylorbrillen bis hin zu ausdrucksstarken Vollrandmodellen aus hochwertigem Titan oder Edelstahl. Die meist filigranen Brillen überraschen mit schönen Details und bedienen sich im Segment der „Art Couture“ erlesener Schmuckelemente, die Akzente setzen.
Die Produktion erfolgt im Werk nahe Passau. Jede einzelne Fassung geht durch die Hände qualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Über einhundert Arbeitsschritte sind nötig, um eine Flair-Fassung zu einem echten Schmuckstück zu machen. Verantwortlich für das Design der Kollektionen ist der studierte Industriedesigner Wilhelm Groscurth. Die Optikbranche faszinierte ihn von Anfang an.
Herr Groscurth, folgen die Flair- Kollektionen einer bestimmten Designphilosophie?
Der Erfolg jeder Kollektion basiert immer auf einer klaren Positionierung und einer spezifischen Designsprache. Bei Flair entwickeln wir unsere neuen Kreationen aus den Erfahrungen vorheriger Modelle, der Markengeschichte und der konsequenten Weiterentwicklung unserer Produktidee. Die Gestaltung unserer Fassungen basiert auf einer Vielzahl von Informationen und Einflüssen, die oftmals gar nicht so greifbar sein müssen. Wir bewegen uns in einem sozialen Umfeld, sei es real oder digital, und sammeln weltweit Input. Entscheidend ist, diese in Bezug auf unser Produkt zu bewerten.
Was zeichnet das Flair-Brillendesign konkret aus?
Raffinesse und Vielfalt, die von minimalistisch- ästhetischen Vollrand-, Nylor- und Randloskollektionen bis hin zu aufwendigen Schmuckfassungen reicht. Unser Schwerpunkt liegt jedoch auf der randlosen Fassung, für die wir eine Vielzahl an Glasformen anbieten. Der Bügel ist für uns das stilprägende Element. Hier haben wir die Möglichkeit, uns kreativ auszutoben, sei es in Material, Form oder Farbe. Die Kollektionen entwickeln sich ständig weiter.
In wie weit erfüllen Brillen von Flair alle Ansprüche an ein Produkt „Made in Germany“?
Design, Entwicklung und Fertigung finden in Deutschland statt. Damit erfüllen unsere Produkte ganz klar den Anspruch „Made in Germany“. Ideenfindung und Entwicklung basieren auf unserer hiesigen Sicht der Dinge. Vielleicht ist es gerade unser Blick auf die Welt, der unseren Produkten den besonderen Touch verleiht, welcher für „Made in Germany“ signifikant ist. Das Gestaltungskonzept, dass Linien und Formen sich wiederfinden, einen formalen Fluss und Grund haben, ist das, was man in Deutschland mitnimmt, wenn man Design studiert. Das fließt in die Produkte ein – dieses feine Gleichgewicht zwischen Ästhetik und gutem Tragegefühl zu finden.
„Unser Credo ,Beauty in every detail‘ ist für uns Anspruch und Herausforderung bei jeder Fassung. Gestaltungsmerkmale der Kollektion sind Dynamik durch Verformung, Leichtigkeit, Details und Oberflächengestaltung.“
Welche Vorstellung haben Sie als Designer vom Typus Frau oder Mann, der die von Ihnen entworfenen Brillen trägt?
Die Kundin und der Kunde von Flair gehören dem konservativ-gehobenen oder postmateriellen Milieu an. Die Flair-Trägerin ist stilsicher und sucht das Besondere. Bei der Art-Couture-Kollektion steht der Schmuck im Vordergrund. Der Flair-Träger ist technikaffin und möchte seine Brille möglichst nicht wahrnehmen. Ansonsten lege ich mich als Designer nicht gern fest. Es freut mich, wenn eine 20-jährige Influencerin ein Flair-Modell toll findet, weil die Brille zu ihrem Outfit passt, und genauso, wenn die über 80-jährige Freundin meiner Mutter sich mit einer Flair-Brille mal etwas gönnen möchte.
Worin unterscheiden sich die Kollektionen und ihre verschiedenen Linien?
Die „Art Couture“ ist das Highlight unserer Kollektion. Hier finden sich Fassungen, reich an Details, die man auch als Schmuckbrillen bezeichnen kann. Sie enthalten hochwertige Edelsteine, Zirkonia oder Natursteine, wie Mondsteine, 18k Gold oder auch besondere Gravuren. Die Herausforderung besteht darin, Gestaltungselemente zu schaffen, die besonders, aber keinesfalls überladen sind. Das Sortiment ist facettenreich, was die Modelle betrifft. Eine weitere wichtige Linie ist unsere Kollektion „Pure Color“, die sich durch eine sehr reduzierte Formensprache und eine sehr klare Struktur auszeichnet. Es gibt eine Vielzahl von Glasformen und eine Vielzahl an Farben, die auf drei Bügelbreiten zum Einsatz kommen. Einmal im Jahr bringen wir unsere sogenannten „Pure Color Specials“ heraus, eine limitierte Auflage, die individuell mit besonderen Details gefärbt ist. Das können beispielsweise Handfärbungen oder Lasergravuren sein. Darüber hinaus haben wir in unserer Kollektion sehr hochwertige Fassungen, die über diesen Pure-Color-Anspruch hinausgehen. Sie folgen zwar unserem überwiegend geradlinigen Design, weisen aber Besonderheiten auf. So erzeugen sie zum Beispiel durch Verdrehungen oder besondere Einwirkungen im Material Dreidimensionalität, und nimmt man die Brille in die Hand, ein plastisches, haptisches Erlebnis.
In welche Richtung wird sich die Formensprache der Flair-Fassungen in den kommenden Jahren weiterentwickeln?
Die Liebe zum Detail, die Farb- und Oberflächengestaltung und die Dynamik in der Linienführung bleiben auch in Zukunft Kernthemen des Designs. Das betrifft alle denkbaren Kombinationen, Materialien und Techniken. Wir werden komplexe Prägungen haben, die durch Oberflächenbürstungen, Mattierungen oder Glanzpassagen ein Erlebnis schaffen, das eine sehr subtile Dekoration zeigt.
Fotos: Flair
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