La Dolce Vita: Kreationen von Robert La Roche

Erstveröffentlicht in der Frühjahr/Sommer-Ausgabe 2023

Brillen für die Sonnenseite des Lebens: Die Sonnenküste von Amalfi. Rom. Die ewige Stadt. Ein Hauch „süßes Leben“ liegt in der Luft, umgeben von Kultur und Kunst. In den Filmstudios von Cinecittà gingen und gehen die Stars ein und aus. Ihre Aura, ihren Glanz fängt das Wiener Duo „Les Deux H“ im Design der Fassungen und Sonnenbrillen des Wiener Labels Robert La Roche ein.

Es gibt zwei Arten von Brillenträgerinnen und Brillenträgern: Diejenigen, die sich hinter einer Brille verstecken, und diejenigen, die eine Brille aufsetzen, um ihren Charakter, ihren individuellen Stil zu unterstreichen. Robert La Roche richtet sich an letztere – Persönlichkeiten, die keine Angst haben, ihr wahres Ich zu zeigen. An selbstbewusste Designliebhaber, die extravagante Formen präferieren, oder das Gegenteil, den klassischen Stil zeitloser Fassungen. In Zusammenarbeit mit Les Deux H lanciert die Traditionsmarke dieses Jahr eine Brillenkollektion, die dieses Selbstbewusstsein zum Ausdruck bringt. Die beiden Designer sind bekannt für ihre Formensprache, glamourös, schick, mit einem Hauch von Hollywood. So versprüht die aktuelle Kampagne, die sowohl in New York als auch in Italien an der amalfitanischen Küste fotografiert wurde, gleichsam ein mondänes, urbanes wie mediterranes leichtes Lebensgefühl: La dolce vita!

Storie d’Amore! Die aktuelle Kampagne für Frühjahr und Sommer 2023 inszeniert mediterrane, italienische Leichtigkeit, passend zur Designsprache von Robert La Roche im Stil der 1970er Jahre.

Die Auswahl an Formen und Farben macht die Kollektion Robert La Roche besonders, sagt Kamilia Kusz, die seit 2019 als Geschäftsführerin für die Marke federführend ist. „Unsere DNA verkörpert Zeitgeist, Eleganz, Moderne, aber auch Klassik. Wir lieben die verschiedenen Dekaden der Mode genauso wie zeitlos schönes Design. Und wir lieben es, ein bisschen Avantgarde zu sein.“ Mit seinen Wurzeln in Wien in den wilden Siebzigern steht Robert La Roche für Designerbrillen am Schnittpunkt von Kunst und Mode. Gegründet vom gleichnamigen Designer in Wien, stand das unabhängige Brand mit trendigen Fassungsdesigns schnell im internationalen Rampenlicht und zählte zu den Lieblingen von Film-Stars und Künstler-Celebrities wie Meryl Streep oder Yoko Ono. Robert La Roche selbst wusste das Leben stilvoll zu zelebrieren, war Teil der rauschenden Wiener Partyszene der 1980er Jahre und zog so Prominente wie Arnold Schwarzenegger als VIP-Markenbotschafter an Land, bis er sich im Jahr 1999 nach einer erfolgreichen Karriere als Brillendesigner zurückzog.

„Zeitgeist, Eleganz, Moderne, Klassik: Wir lieben die verschiedenen Dekaden der Mode genauso wie zeitlos schönes Design. Und wir lieben es, ein bisschen Avantgarde zu sein.“

Heute gehört das Label zum Portfolio des Grazer Brillenherstellers, der Michael Pachleitner Group, die es mit einem Relaunch zu neuen Glanzzeiten führen will. Mit besten Voraussetzungen, denn die Popularität von „RLR“ ist ungebrochen. Im Laufe der Jahre sind einzelne Brillendesigns zu begehrten Sammlerstücken geworden. Durch hochwertige, limitierte Kapselkollektionen avancierte Robert La Roche zu einem Premiumprodukt – nicht zuletzt dank kreativer Kooperationen mit aufstrebenden Modedesignern wie dem jungen Österreicher Christoph Rumpf.

Die aktuelle Kollektion 2023 entstand in Zusammenarbeit mit Harry Bader und Harry Horner, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Les Deux H. In der Eyewear haben sich die beiden Wiener Augenoptikermeister, die eben auch selbst Fassungen entwerfen, durch ihre Liebe zum Detail und ihre Kenntnisse über die Brillenhistorie einen Namen gemacht. Nach ihrem Studium in Industriedesign an der Universität für angewandte Kunst in Wien gründeten sie ihren eigenen hippen Brillenladen im Stadtteil Neubau, wo sie sich auf ausgewählte Nischenbrands fokussieren. „Wir wurden gefragt, ob wir nicht gemeinsam mit dem Robert La Roche-Team die Geschichte der Marke neu schreiben wollen und zögerten keine Sekunde“, erinnern sich Les Deux H. „Wir begannen das Produkt komplett neu zu denken, zu entwickeln und wir sind noch lange nicht am Ende.“ Man könne eine Brillenform, ähnlich wie ein bekanntes Musikstück, nicht neu erfinden. Man könne sie nur neu den-ken und anders interpretieren, indem man sich inspirieren lässt. Alles, was es schonmal gab, falle unter den Begriff Retro, sagen die beiden Harrys, die Brancheninsider unter ihrem Spitznamen kennen.

Retro-Styles, die mit der Zeit gehen: Bei Liebhaberinnen und Liebhabern, Sammlerinnen und Sammlern von modern interpretierten Designs sind die Sonnenbrillen- und Korrektionsfassungen von Robert La Roche sehr beliebt.

Stichwort Inspiration zu aktuellen Designs: Derzeit seien es vor allem die 1970er Jahre, die Formensprache der ersten Kollektionen aus den Anfängen der Marke, die sie beeinflusst haben, blicken Les Deux H auf die jetzige Brillenkollektion. So findet man zum Beispiel das Acetat-Modell Gina, eine ausdrucksstarke, quadratische Sonnenbrille in einem Farbenmix aus Havanna, Orange, Violett und Rosa – als eine Hommage an die erst im Januar dieses Jahres verstorbene italienische Schauspielerin Gina Lollobrigida. Bei den Korrektions-brillen setzt das Duo auf klassische Formen mit dem nötigen Twist, ästhetisch, modern und tragbar und auf keinen Fall langweilig. Die Farbpalette reicht von gedeckten und transparenten Tönen, unter anderem in Schwarz, Braun- und Beigetönen, bis hin zu Rot oder Rosa. Für den Sommer sehen die Wiener besonders Grün, blaues Havanna und Violett. Als traditionelle Brillenmarke legt Robert La Roche zudem besonders viel Wert auf Qualität. Deshalb werden für die in Ita-lien und Japan produzierten Fassungen ausnahmslos ausgesuchte, teilweise exklusiv hergestellte Acetate verwendet.

Damals wie heute hat in der ästhetischen Her-angehensweise das Design der Brillen von Robert La Roche immer eines gemeinsam gehabt: Den Mut zu Brüchen ohne Angst vor Inkongruenz. Liest man über die Designsprache der Marke, ist die Rede von „Anmut und gleichzeitig Verruchtheit, von Eleganz und einer Schönheit, der auch Zerrissenheit innewohnt“. Das Vermischen von Widersprüchen gehört gestern wie heute zur ihrer Design- und Stil-DNA.

Fotos: Robert La Roche

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