Personalities und Lifestyle: Ingo Götze # Herzblut & Kraftherz

Erstveröffentlichung in der Frühjahr/Sommer-Ausgabe 2024

Sie brennen für das, was sie tun. Sie sind: Kreativ. Rastlos. Geerdet. Positiv. Engagiert. Fokussiert. Kommunikativ. Spontan. Warmherzig. In der Sublime Eyewear erzählen Menschen wie Creative Director Ingo Götze über ihr Leben, ihren Lebensstil, ihre Lebensqualität. Diese hängt auch vom guten Sehen und dem guten Aussehen – mit Brille – ab!

Ein Sonntagmorgen im Dezember. In winterlicher Stille ruht das winzige Dorf unweit des Ammersees im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech. Ingo Götze führt mich in das Kaminzimmer, den einstigen Kuhstall des alten Bauernhofes. An den Wänden hängen eigene Gemälde, im Nebenraum stehen Bilder auf Staffeleien neben Gitarren, die darauf warten, bespielt zu werden. Des Abends wird im Kaminzimmer oft leidenschaftlich getanzt, dann versammeln sich dreißig, vierzig Tangotänzerinnen und -tänzer aus der Umgegend zu einer Milonga – ganz nach seinem Gusto, lächelt er. Ohne Kunst und Kreativität könne er nicht existieren. Geboren im niedersächsischen Celle, studierte Götze Malerei und visuelle Kommunikation an der Hochschule der Künste in Berlin. In den 1980er Jahren arbeitete er als Assistent der Art Direction des Zeit Magazins, wird später Art Director für das Magazin Ambiente. In den 1990ern ist er für Harper’s Bazaar Deutschland und Benelux als kreativer Gestalter tätig, gründet aber schlussendlich seine eigene Gestaltungsagentur in München.

Als Kreativer müsse man im Kopf flexibel und jung bleiben, sagt Ingo Götze. Für das Brand Herzblut ist er nah dran am Brillendesign und dessen Darstellung in der Fotografie: „Es sind die Augen, die Augenbrauen, die Nase, der Mund, die Frisur und der Gesichtsausdruck, die zusammen mit der Brille ansprechen müssen.“

Er habe ein Faible für Mode und Kosmetik, erklärt Götze – Branchen, für die er Fotoshootings und Kampagnen leitete und auf internationalem Niveau mit Modefotografen wie Helmut Newton, Albert Watson und Peter Lindbergh zusammenarbeitete. „Man war ständig an den verschiedensten Locations in der weiten Welt unterwegs.“ Nach einem Engagement als Kreativchef des Fachmagazins Textilwirtschaft in Frankfurt zieht er sich aus dem schillernden Business der Modemagazine in die ländliche Stille am Ammersee zurück. Er sei, so Götze, ein eher zurückhaltender, aber scharf beobachtender Mensch. „Ich kann mich für Aufgaben total begeistern, bin aber nicht immer teamfähig. Und ich mag keine Leute, die glauben, sofort alles zu wissen.“

„Mein Beruf ist für mich Berufung mit einer gesellschaftlichen Verantwortung.“

Oft sei er unbekannte Wege gegangen, habe diverse unterschiedliche Lebenssituationen ausprobiert – ein rastloser Typ. „In diesem Moment habe ich das Bedürfnis nach einem geerdeten, entschleunigten Lebensstil.“ Auch beruflich. „Heute arbeite ich nur noch für sympathische Kunden“, schmunzelt Götze. Zu denen gehört das Eyewear Brand Herzblut – stylische Fassungen, laut, groß, stark, beschreibt er sie. „Ein Brillendesign, das Klischees und Rollen aufbricht und keine modischen Tendenzen interpretiert.“ Brand und Kollektionen faszinieren ihn: „Das Markensymbol sind die String-of-Pearls, stilisierte Blutstropfen am linken, herzseitigen Brillenbügelende. Ein sensibles Detail, das für Design, Mode und Beständigkeit steht und eine schöne Markengeschichte erzählt.“ Ästhetik, Formen und Farben der Brillen, „aus dieser Melange entstehen die Konzepte und Bildideen für die Linien Herzblut und Kraftherz.“ Da aber die Welt in Bewegung ist, sei jede Kampagne nur eine Momentaufnahme im Hier und Jetzt. „Deshalb bleiben wir nie stehen, entwickeln uns weiter.“ So wie im Leben, lächelt Ingo Götze. „Da wird bei mir ganz sicher noch einiges kommen!“

Fotos: Angela Mrositzki

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