Personalities und Lifestyle: Roberto Bertazzon # Lamarca

Seine Frösche als immer wiederkehrendes Motiv transportieren eine für ihn wichtige Botschaft: Bertazzon nimmt jährlich an einer Kampagne zum Schutz des Territoriums und der Umwelt teil, mit dem Ziel, das Aussterben von Fröschen zu verhindern. „Wir retten hier jedes Jahr bis zu zwanzigtausend, die sonst überfahren werden. Ich möchte jedoch generell die Aufmerksamkeit auf Tiere lenken, die wir Menschen nicht wirklich wertschätzen wie eben Frösche oder auch Esel, Schweine, Hühner. Ich bin ein Verfechter der Tierwelt, die für die Gesundheit und das Gleichgewicht des Ökosystems unerlässlich ist und greife sie als Motiv in künstlerischen Interpretationen auf.“ Mit seiner Kunst möchte er mehr Bewusstsein für die Natur, die Umwelt und den Schutz der Tiere schaffen. Seine Haltung zum Thema Umweltschutz werde durch die künstlerische Botschaft wahrgenommen, ist Bertazzon überzeugt. „Kunst verstanden als Geste, die den Sinn und die Werte der Gemeinschaft sublimiert und die nicht selten auch ein Aufruf zum Umdenken, zu einem Kurswechsel sein will. In diesem Sinne wünsche ich mir eine weniger anthropozentrische Sicht des Menschen.“

Installationen und Performances von Roberto Bertazzon sind eine Botschaft der Sensibilisierung für den Schutz der Umwelt, der Gesundheit und des Gleichgewichts des Ökosystems.

Einer seiner aufregendsten Aktionen sei ein Flashmob bei den Filmfestspielen von Venedig gewesen. „Da ist es mir gelungen, meine Hühner aus Glasfaser-Kunststoff auf dem roten Teppich zu platzieren. Mit der künstlerischen Performance wollte ich auf das Gräuel der in Käfige eingesperrten Hühner aufmerksam machen. Die Polizei schritt gegen uns ein, denn der Rummel störte den Festivalbetrieb! Immerhin, Popsängerin Madonna wurde auf die Aktion aufmerksam und nahm eines meiner Hühner mit. Die Mission war erfolgreich!“, lacht Bertazzon und zeigt Kataloge seiner Ausstellungen in Europa, Asien und den USA. „Meine Philosophie: Lebe das Leben im gegenwärtigen Moment, hier und jetzt, mit der größtmöglichen Intensität. In diesem Lebensimpuls liegt die höchste künstlerische Geste.“ Die Kunst halte ihn in Atem, „sie zwingt mich dazu, mich nie hinzusetzen. Ich lebe die Wirklichkeit wie einen Traum – ich habe keine anderen Träume. Ich halte es mit dem Spanischen Dichter Calderón de la Barca, der da sagte: La vida es sueño!“

Fotos: Angela Mrositzki