Plastik prägt unser Leben, unseren Alltag wie kaum ein anderes Material. Kunststoffe stehen für unbeschwerten Konsum und revolutionäre Produktneuerungen. Doch die Folgen des Kunststoff-Booms erfordern ein Umdenken. Eine Ausstellung im Vitra Design Museum in Wheil am Rhein zeichnete Geschichte, Gegenwart und Zukunft des geliebten und gehassten Materials nach.
Bereits am Eingang ist Johann Strauss‘ Walzer „An der schönen blauen Donau“ zu hören, der 1867 auf der Weltausstellung in Paris uraufgeführt wurde – gleichzeitig mit der Einführung des ersten halbsynthetischen Kunststoffes Parkesin. Zu Strauss’ Klängen tauchen die Besucherinnen und Besucher im nachtdunklen Raum in die filmische Installation „Kalpa” des Londoner Künstlers Asif Khan ein. Der Begriff aus dem Sanskrit bezieht sich in der hinduistischen und buddhistischen Kosmologie auf ein Erdzeitalter: Den Zeitraum der Erschaffung, Zerstörung und Wiederherstellung der Welt. Khans Videoproduktion ist eine Bilderreise von der Entstehung von Kleinstlebewesen in den Ozeanen der Erde, über ihre Vermehrung und Verwandlung im Meer zu Öl – bis zu dessen Entdeckung 2 Milliarden Jahre später durch den Menschen.