Erstveröffentlicht in der Herbst/Winter-Ausgabe 2025/26
Ob aus Acetat oder Metall, als expressive Sonnenbrille oder dezente Optik-Version – Gigi Studios entwirft Brillen für Menschen, die Stil als Sprache begreifen. In dritter Generation als Familienunternehmen geführt, hat sich die Marke unter Patricia Ramo neu erfunden: avantgardistisch, international und voller Persönlichkeit.
Es ist ein warmer Vormittag im Juli, als ich das Headquarter von Gigi Studios in Sant Cugat del Vallès bei Barcelona betrete. Der Firmensitz strahlt dieselbe Klarheit und Eleganz aus wie die Marke selbst: stilvoll, offen und bis ins Detail durchdacht. Für Patricia Ramo, CEO und Creative Director, die ich hier zum Interview treffe, war der Umzug 2024 ein „Meilenstein“ – er repräsentiere die Essenz der Marke. Die junge Designerin hat das Familienunternehmen, das seit 1962 existiert, nicht einfach so übernommen, sondern transformiert. Mit Anfang 20 trat sie als älteste Tochter von dreien in die Fußstapfen ihres Vaters, nachdem sie ihn schon als 13-Jährige zu Messen und Fabriken begleitet hatte – damals, wie sie lachend erzählt, eher gelangweilt. Heute steht sie für eine moderne, internationale Marke: unabhängig, charakterstark und weiblich geführt.
Mit Herz, Haltung und Vision: Eine junge Frau geht ihren Weg.
Patricia Ramo, war für Sie von Anfang an klar, dass Sie ins Familienunternehmen einsteigen würden?
Mein Großvater gründete seine Brillenmanufaktur in Barcelona. Schon früh übernahm mein Vater die Leitung des Unternehmens. Mich hingegen zog es in die Modewelt. Von Anfang an wollte ich ein eigenes Projekt realisieren – ich dachte dabei aber eher an eine Kleidungsmarke. So studierte ich Modedesign in London. Nach meiner Rückkehr befand sich das Unternehmen meines Vaters in einer schwierigen Phase. Um ihn zu unterstützen und gleichzeitig etwas Geld für mein eigenes Projekt zu verdienen, begann ich zunächst für einen Sommerjob in seiner Firma zu arbeiten.

