Visionen aus Osnabrück: O-CCX

Erstveröffentlicht in der Herbst/Winter-Ausgabe 2025/26

Woher kommt die Kraft einer Marke? Aus den Menschen, die mit Leidenschaft gestalten, von Ideen, die Grenzen überschreiten – und von einer Haltung, die lokal verwurzelt und zugleich weltoffen ist. In unserer Serie Local & Global Heroes sprechen die Gesichter hinter bekannten Eyewear-Brands über Inspiration, Herkunft und die Kunst, Heimat und Welt zu verbinden.

O-CCX ist eine junge Marke, die sich zwischen lokaler Verwurzelung und globalem Anspruch positioniert. Für Geschäftsführer Peter Meyer ist dieser Spagat kein Widerspruch, sondern der Kern seiner Philosophie: „Für mich bedeutet ‚lokal‘ nicht nur die geografische Nähe, sondern vor allem Verbundenheit. Ich bin in Osnabrück aufgewachsen, hier zur Schule gegangen, meine Freunde und meine Familie leben hier – dementsprechend bin ich sowohl persönlich als auch beruflich tief mit der Stadt und ihren Menschen verwurzelt.“

Diese Orientierung prägt auch die Produkte von O-CCX. Meyer beschreibt Lokalität als bewusst gelebte Einstellung: „Kurze Wege, enger Austausch mit kreativen Köpfen vor Ort und gegenseitige Inspiration. Auch unser Designprozess ist lokal verankert – wir entwickeln innovative Formen mit einem klaren ästhetischen Anspruch.“

O-CCX

Peter Meyer

Ein zentraler Baustein der Marke ist die Verbindung von Wissenschaft, Handwerk und regionalen Netzwerken. Die Zusammenarbeit mit der Hochschule und Universität Osnabrück und regionalen Partnern eröffnet neue Möglichkeiten: „Verantwortung ist für mich der zentrale Begriff“, formuliert es der Unternehmer. „Wenn wir etwas Neues schaffen, sollte es nachhaltig und sinnstiftend sein – für den Brillenträger, für die Umwelt, für die Branche. Der 3D-Druck war für uns in diesem Zusammenhang ein Gamechanger.“ Die Technologie erlaubt ressourcenschonendes Produzieren, neue Formen und präzise Passformen. Gemeinsam mit Studenten und Partnern entstanden neue Konzepte, darunter ein eigens entwickeltes, schraubenloses Scharnier. „Das gesamte O-CCX-Team geht mit so viel Freude und Herz an die Aufgaben – einfach klasse“, erzählt Meyer. „Dafür bekommen wir seitens der Augenoptikerinnen und Augenoptiker viel positiven Zuspruch, was uns sehr freut.“

„Ein Hero ist keine Person, die sich selbst feiert, sondern eine, die andere inspiriert.“

Auch technologisch zeigt das Unternehmen, wie man regional verwurzelt bleibt und gleichzeitig global anschlussfähig agiert. „Bei O-CCX liegt es uns besonders am Herzen, technologische Innovationen mit höchsten Designansprüchen zu vereinen und dabei immer den regionalen Bezug zu halten“, erklärt Meyer. Fünf Kollektionen sind daraus entstanden – von „Smart“ über „Slim“ bis zur expressiven „Avantgarde Bold“. Nachhaltige Materialien, wie ein spezielles Harz in der Ocean-Kollektion, unterstreichen diesen Anspruch. Ergänzt wird dies durch digitale Tools wie das virtuelle Try-On, das so lange optimiert wurde, bis es „die Brillen so realistisch ins Gesicht springen ließ, dass wir zufrieden waren.“

O-CCX

Besonders prägend war für Meyer die Entstehung des Markennamens: „Das ‚O‘ steht für Osnabrück, unsere Heimat, und ‚CCX‘ leitet sich vom lateinischen ‚oculi‘ für Auge ab. Ein Augenzwinkern an unsere Region: In Osnabrück gingen einst die Ochsen über die Hase (Fluss durch Osnabrück, Anm.d.Red.) daher auch ‚OX‘.“ Persönlich motiviert ihn vor allem das Kundenfeedback: „Wenn am Ende der Kunde sagt ‚Diese Brille ist wie ich‘ ist das für mich das schönste Kompliment.“

Wenn es um den Begriff Hero in der Eyewear-Branche geht, sagt Meyer: „Ich würde einen Hero für mich so definieren, dass es keine Person ist, die sich selbst feiert, sondern eine, die andere inspiriert.“ Sein Ziel sei es, der Brille einen höheren Stellenwert zu verschaffen: „Ich möchte eine Sehkultur schaffen und der Brille den Platz im Gesicht geben, den sie verdient. Eine Brille kann den Ausdruck und den Style des Trägers in ein ganz neues Licht setzen.“

Fotos: O-CCX

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