Kunst ist Poesie: Vanni #artistroom

Erstveröffentlicht in der Herbst/Winter-Ausgabe 2023/24

Vanni gehört zu jenen authentischen italienischen Eyewear-Marken, deren Fassungen mediterrane Kultur, Kunst, Mode und Design interpretieren. Über die Plattform Vanni #artistroom und in Ausstellungen im Turiner Showroom finden Projekte mit zeitgenössischen Künstlern sowie deren außergewöhnliche Brillenkreationen eine anspruchsvolle Präsentation.

Kunst an der Brille bringt originelles Design hervor. Beispielsweise eine Sonnenbrille aus Acetat, aus diversen Farben geschichtet – Rahmen und Bügel leuchtend Rot, farbenfroh kontrastiert mit feinen Streifen in Gelb, Weiß, Blau. Auf dem Bügel steht, was den moldawischen Künstler Catalin Pislaru auf die Idee zu diesem ungewöhnlichen Brillendesign brachte: „I Breathe Poetry“! 2021 wurde Pislarus künstlerische Arbeit auf der führenden italienischen Messe für zeitgenössische Kunst Artissima vorgestellt und mit der Auszeichnung des Vanni #artistroom Award prämiert. Mit dem Kunstwettbewerb fördert das Brand Vanni talentierte Künstlerinnen und Künstler, auch über Ausstellungen im eigenen Showroom.

Die Damensonnenbrille mit Silikonwimpern ist eine Vision des italienischen Künstlers Alessandro Ciffo.

Kunst und Brillenkunst sind für Marketingleiterin Alessandra Girardi eng miteinander verflochten – mehr noch eine Herzensangelegenheit. Im kulturellen Engagement sieht Girardi auch eine gesellschaftliche Verpflichtung: „Unser Unternehmen ist mit dem Territorium, der Stadt Turin und der Region Piemont verwurzelt. Deshalb ist dies ein guter Weg, junger Kunst ein Forum zu verschaffen.“

„Unser Engagement in Kultur und Kunst ist ein Raum der Freiheit, der dem Brillendesign von Vanniimmer wieder kreative Impulse verleiht.“

Durch den Artistroom-Award erweitert das Brand die gemeinsamen Projekte mit zeitgenössischen Künstlerinnen, Künstlern und Kulturinstitutionen. Bei einer Auszeichnung auf der Kunstmesse Artissima erhalten die prämierten Kunstscha enden neben einem Geldpreis die Möglichkeit, für den Brillenhersteller ein Modell zu entwerfen und mit dem Designteam eine Kapselkollektion zu gestalten, die in einer limitierten Auflage produziert wird. „Uns interessiert ihre kreative Freiheit, ihre künstlerische Vorstellung einer Vanni-Brille. Es beginnt immer mit einer Idee, die unser Designteam in tragbare Brillen umsetzt.“

Dieser Prozess brächte fantasievolle Impulse hervor, begeistert sich Girardi. „Ein Künstler schlug sogar vor, eine Brille aus Beton herzustellen. Ja gut, dachten wir …“, schmunzelt die Marketingleiterin. Ihre Aufgabe sei es, das Projekt von der freien Kreativität zur Konkretheit zu führen und Lösungen für eine Realisierung zu finden, fügt Chefdesignerin Irene Chinaglia an. „Aus dem visionären Projekt von Cristian Chironi wurde tatsächlich die Fassung Concret.“ Die künstlerische Annäherung an die Brille beginne meist bei der Form, erklärt Girardi . Oder wie bei Catalin Pislaru mit einem Thema. „Pislarus zwei Sonnenbrillenmodelle Anno 1988‘ und ,Anno 2088‘, bei denen ,Ich atme Poesie‘ auf dem Bügel steht, spielen auf eine retro futuristische Strömung an, einen meta physischen Dialog zwischen den 1980er Jahren und einer möglichen Zukunft 2088.“

Kultur und Kunstprojekte fördern: Im Vanni-Showroom im Zentrum von Turin stellt Alessandra Girardi ausgestellte Werke junger Künstlerinnen und Künstler vor.

Denkanstöße durch künstlerische Experimente: Die Verbindung zwischen zeitgenössischer Kunst und Brillendesign sei für ihre eigene Arbeit, das Design ihrer Kollektionen, eine große Bereicherung, sagen die Turiner. „Wir ziehen viele Anregungen aus dem unkonventionellen Denken der jungen Künstlergeneration, ihrer Poesie, ihrer Dynamik“, betont Alessandra Girardi. „Durch unser Kunstengagement haben wir vermutlich noch keine Brille mehr verkauft, aber in unserer Firma und bei unseren Kunden ein neues Bewusstsein für kulturelle Werte geschaffen.“ Unternehmen und Marke gehe es um eine Botschaft, um den Mehrwert in puncto Produktkultur, um ein Qualitätsdenken. „Um Kultur im weiteren Sinne: das Interesse für das gesellschaftliche Miteinander, Respekt für das Individuum, die Natur, die menschlichen Lebensräume. Dieses Anliegen nehmen wir sehr ernst, heute und in Zukunft.“

Nicht zuletzt spielt bei Vanni die „Italianità“ eine wesentliche Rolle. Im weltweiten Verständnis sind dies Design, Mode, Kultur – und, natürlich, die exzellente italienische Kochkunst. Produkte „Made in Italy“ genießen allergrößte Wertschätzung rund um den Globus. In dieser Tradition sieht sich das Unternehmen. Ob Mode, Accessoires oder Möbeldesign: Der Sinn für Stil, „il buon gusto“, beschreibe die Essenz des „Made in Italy“, sagt Alessandra Girardi. Die Turiner gehören dabei zu den Brillenproduzenten, deren Fassungen ausnahmslos in Italien hergestellt werden. Girardi: „Es gibt viel handwerkliches und technologisches Know-how in unserem Land, weshalb wir unsere Brillen hier produzieren lassen.“ Das wiederum sei die Voraussetzung, ästhetisch wie technisch die Schnittstellen zwischen Kunst und Brillendesign ausloten zu können. So entstand unter anderem das Projekt „occhiali-morfo“, die Morpho-Brillen des italienischen Künstlers Alessandro Ci o. Ob Vasen, Kronleuchter, Teller, Gläser, Sessel – Ci o arbeitet ausschließlich mit dem Material Silikon. Das Ergebnis: Die Symbiose aus Brillenglas und Morpho-Silikonwimpern – ein „Kunstobjekt“ für selbstbewusste Brillenträgerinnen.

Fotos: Vanni, Angela Mrositzki