Wie klingt der Markenname Herzblut mit französischem Akzent? Wie hört es sich an, wenn eine Kubanerin den Brillennamen „Freudentaumel“ ausspricht und ein Engländer die Brille „Voll&Ganz“ vorstellt? Ein sympathischer Imagefilm gibt Aufklärung. Sublime war beim Dreh dabei.
Sie machen Brillen mit Herzblut: Claudia Hollergschwandtner und Partner Jürgen Beier präsentierten im Januar 2020 ihr Brand Herzblut für mode- und selbstbewusste Frauen. 2021 legten sie mit der Marke Kraftherz für männliche Brillenträger nach. 2022 zeigen sie in einem Werbefilm sowohl die internationale als auch die sehr menschliche Seite ihrer Brillenmarken. Laienschauspieler aus sieben verschiedenen Ländern, die seit längerem in Deutschland leben, sprechen im Film den jeweiligen Markennamen – die Frauen sagen Herzblut, die Männer Kraftherz – und den Fassungsnamen aus. Die Aussprache soll dabei eher eine lustige Herausforderung sein.
„Nicht schlecht, aber du musst langsamer sprechen, wenn du die Brille abnimmst“, tönt es hinter der Kamera hervor. Modell Francis sitzt auf einem schwarzen Ledersofa vor einer weißen Wand, hat eine Brillenfassung in der Hand und nickt. Schnell rückt er das Brillengestell im Gesicht zurecht und fokussiert die Kamera. Kameramann Hendrik Hanke zählt mit den Fingern runter. Drei, zwei, eins. Der zweite Versuch startet. „Kraftherz“, sagt Francis und spricht mit seinem französischen Akzent den Namen des Labels, an dessen Imagefilm er mitwirkt, aus. Die Produktentwicklerin und Co-Gründerin des Labels Claudia Hollergschwandtner nickt ihrem Partner Jürgen Beier zu. Es läuft rund, sowohl die Dreharbeiten für den Imagefilm, als auch ihr Label Herzblut.
Markenname und Marken-DNA bauen auf dem zentralen Begriff Herz auf. „Der Name Herzblut sagt viel über unsere Unternehmensphilosophie aus“, erklärt Claudia Hollergschwandtner. Herzblut sei die Passion für die Brillen, für die Wertschätzung der Mitarbeiter, den Umgang miteinander, so Hollergschwandtner, die für das Produktmanagement und das Marketing des Labels zuständig ist. Aus Kraft plus Herz entstand die Wortschöpfung Kraftherz. Das Wortspiel mit den Begriffen Kraft, Blut und Herz regt die Phantasie zu Assoziationen und Interpretationen an. Doch die Bedeutung der in der deutschen Sprache vorkommenden Wortkombination mit Herz ist international nicht leicht zu verstehen. Deshalb hatten Hollergschwandtner und Beier die Idee zu einem Imagefilm, der die Wortbedeutung und Phonetik auf darstellerische Weise sympathisch illustriert. „Der Film soll Menschen mit einer anderen Muttersprache die ‚Angst‘ vor unseren deutschen Brillennamen nehmen“, erklärt Hollergeschwandtner.
Gedreht wird mitten in den Räumlichkeiten des Labels in der Nähe von Rosenheim. Rechts sind die Lagerregale mit den Fassungen, links Kartons mit Brillen, die demnächst an die Augenoptiker verschickt werden. In der Mitte stehen umrahmt von einem Scheinwerfer und zwei Leuchten ein großes schwarzes Ledersofa, ein schwarzer Couchtisch und ein Stativ mit einem Kameragleiter. „Wir haben uns bewusst für einen schlichten Hintergrund entschieden“, erklärt Kameramann und Regisseur Hendrik Hanke. „Im Vordergrund steht für uns, dass Nationalität keine Rolle spielt.
"Unsere Fassungen haben Herzblut. Das erkennt man an unserem Herzblutsymbol – dem eingelegten String-of-Pearls."
Wir alle haben ein wunderschönes Gesicht, das eine Brille tragen kann“, fügt Kollege Maximilian Arlt hinzu. Alle Büros werden an diesem Tag kurzerhand entweder vom extra für den Filmdreh bestellten Visagisten genutzt oder als Garderobe und Warteraum für die Laienschauspieler umfunktioniert. Diese machen sich, während sie auf ihren Einsatz warten, mit dem Fassungsmodell, dessen Namen sie später auf Deutsch aussprechen müssen, vertraut. Ihre Muttersprachen sind chinesisch, japanisch, italienisch, russisch, englisch, französisch und spanisch. „Meine Brille heißt Freudentaumel“, sagt Yudania aus Kuba und rollt beim Wort Freudentaumel das r. „Meine heißt Voll&Ganz“, ergänzt Gabriel aus England und zeigt auf eine Sonnenbrille mit Pilotenscheibe und einem modernen, breiten Fassungsrand aus Beta-Titan.
Für die meisten ist es nicht der erste Imagefilm. Die Models haben Erfahrung, das merkt man. Alle agieren sehr professionell. Jede Regieanweisung wird sofort umgesetzt. Das gilt auch für Laienschauspieler Francis. Bei seinem dritten Versuch nimmt er die Brille ab und spricht dabei den Markennamen Kraftherz, typisch Französisch, mit einem stummen h aus. Nach der Pause folgt der Name der Fassung, „Eisbrecher“, ebenfalls mit französischem Akzent. Er hat es geschafft. Die anderen auch. Nach drei Stunden fällt die letzte Klappe und der Film ist im Kasten. Claudia Hollergeschwandtner und Jürgen Breier sind zufrieden, als sie zum Abschluss gemeinsam mit dem Regisseur und den Models an einem PC die Sequenzen anschauen. Alle Beteiligten waren spürbar mit Leidenschaft und Herzblut bei der Sache.
Fotos: Optikfilm, Ma-Medienagentur, Herzblut
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