Minamoto-Brillen werden in der Heimat der japanischen Brillenindustrie entworfen. Traditionelles Handwerk und moderne Fertigungstechnologien verleihen jeder Fassung ihren bleibenden Wert. Inspiriert sind die Modelle von historischen Brillen und der traditionellen Zen-Philosophie.
Diese Brillen sind durch und durch japanisch. Sie haben nicht nur japanische Namen und ein japanisches Design, sie wurden auch dort konzipiert und produziert. Mit der neuen Marke und Kollektion Minamoto möchte der Hersteller, die Charmant Group, zu den eigenen Wurzeln zurückkehren und sich gleichzeitig von anderen Brillenproduzenten abheben. „In den letzten Jahren hat sich Japan zu einem Trendthema entwickelt, das viele als Marketing-Tool genutzt haben“, sagt Hajime Hori, der die Kollektion entwickelt hat. Minamoto hingegen sei ein japanisches Original, mit dem man den Menschen, die Kultur und Handwerkskunst des Landes näherbringen wolle. Betrachtet man die Minamoto-Brillen, wirken sie auf den ersten Blick filigran, minimalistisch und zeitlos. Erst auf den zweiten Blick erkennt man die feinen, dekorativen Details auf den Fassungen und die japanische Kalligrafie auf jedem Bügelende und an den Doppelstegen. Mit jedem Blick entdeckt der Betrachter etwas Neues. Und auch die Geschichte hinter der Kollektion bringt einige Überraschungen mit sich.
Minamoto bedeutet auf Japanisch „Ursprung “. Genau auf diesen japanischen Ursprung hat sich das Unternehmen besonnen. In Sabae in der Präfektur Fukui liegt nicht nur der Hauptsitz der Charmant Group, die Stadt gilt auch als Wiege der japanischen Brillenindustrie. „Sabae war vor vielen Jahren einmal eine sehr ländliche Gegend, die sich auf die Landwirtschaft fokussiert hatte“, erklärt Produktentwickler Hori. Die Region habe seit jeher mit sehr harten Wintern zu kämpfen gehabt, in denen sich die Bewohnerinnen und Bewohner irgendwann eine alternative Beschäftigungsmöglichkeit gesucht hätten. So sei dort vor mehr als 100 Jahren die Brillenindustrie entstanden. Inspirationsquelle für die Minamoto- Brillen war unter anderem die private Sammlung historischer Brillen von Firmengründer Kaoru Horikawa „In der Sammlung sind vor allem runde und ovale Formen bei den von Hand geschliffenen historischen Brillen zu sehen“, erinnert sich Hajime Hori. Tatsächlich dominieren genau diese Formen die Kollektion. „Extreme geometrische Formen wie beispielsweise scharfe Kanten, Linien oder flache Oberflächen wurden bewusst vermieden, sodass die Minamoto-Brillen eher einen filigranen, handwerklichen Eindruck machen.“
Statt den aktuellen Trends zu folgen, wurde sich in Anlehnung an die Zen-Philosophie auf das Wesentliche bei einer Brille – sprich Tragekomfort, Qualität und Schönheit – konzentriert und ein zeitloses, universelles Design geschaffen. „Wir verwenden wunderschöne, feine Details, die man beim näheren Betrachten der Brillen entdeckt, die sie zu etwas Außergewöhnlichem machen und verdeutlichen, mit wie viel Leidenschaft gearbeitet wird “, so Hajime Hori. Die Brillen werden zwar als Alltagsobjekt gesehen, sollen aber auch emotionale Inhalte vermitteln. „Wir möchten das Gefühl vermitteln, das die Japaner ‚ai-chaku‘ nennen“, sagt Hori. Dies sei ein Gefühl einer tiefen Verbundenheit mit einem Gegenstand, der einen schon lange begleitet und mit der Zeit noch schöner wird. Was damit gemeint ist, verdeutlich er mit einer persönlichen Geschichte: „Manchmal schafft eine Verschlechterung einen neuen, unersetzlichen Wert. Als ich noch ein Student war, putzte ich meine Brille jeden Tag, was dazu führte, dass sich nach jahrelangem Gebrauch die Goldbeschichtung abnutzte. Die Schicht wurde immer dünner, bis irgendwann die silberne Farbe des Grundmetalls leicht sichtbar wurde.“ Damals sei er zum ersten Mal mit dem „ai-chaku“-Gefühl in Bezug auf seine Brille in Berührung gekommen.
Die japanische Handwerkskunst spielt insbesondere beim Herstellungsprozess eine Rolle. Für die leichten, robusten Fassungen wird 99,4 Prozent reines japanisches Titan verwendet, das aufgrund seiner hohen Qualität auch in der Luft- und Raumfahrt genutzt wird. „Diesen Reinheitsgrad erreicht lediglich Titan japanischen Ursprungs“, so Hori. Das Rohmaterial kommt laut dem Unternehmen von einem zuverlässige Lieferanten in Japan. Bei der Verarbeitung zu Brillenfassungen gehören Schmieden, Schneiden und Löten zu den wichtigsten Arbeitsschritten. Eine Besonderheit sind die Effekte des Kalthärtens während des Schmiedeprozesses des Titans. Mit dieser alten Traditionstechnik werden auch die japanischen Langschwerter Katana hergestellt. Jede Brille ist ein Meisterwerk japanischer Handwerkskunst. Ein Beispiel hierfür ist das Polieren von Hand. „Natürlich werden die Brillen auch maschinell poliert, aber das zusätzliche Polieren von Hand durch erfahrene Handwerkerinnen und Handwerker kann die Oberfläche spiegelglänzend werden lassen“, sagt Hori. So werden die aufgetragenen Beschichtungen und Farben haltbarer. Als Logo der Marke dient ein japanisches Kanji, das von einem Meisterkalligrafen gefertigt wurde. Dieses Schriftzeichen für „Ursprung“ findet sich auf den Titan- Bügelenden als Signatur wieder.
Runde und ovale Formen sind viel bei historischen Brillen zu finden, deren Gläser noch von Hand geschliffen wurden. Wir nehmen diese Formen als eine Hommage in unsere Kollektion auf.
Jede Minamoto-Brille wird in ein handgefertigtes Etui aus Washi-Papier gelegt, das von einem kleinen Familienbetrieb in der japanischen Präfektur Fukui gefertigt wird, der die Tradition der Washi-Papierherstellung seit über 1.500 Jahren lebendig hält. Das besondere Muster auf dem Gehäuse heißt „Sumi-Nagashi“ und wird von einem Handwerksmeister mit japanischer Tinte mit einer Kalligraphiebürste erstellt. Das Etui wird wie jede Minamoto-Brille zu einem japanischen Original.
Fotos: Charmant