Wunderkammer Brillenschätze: Das Zeiss Museum der Optik

Erstveröffentlicht in der Herbst/Winter-Ausgabe 2024/25 

Die Geschichte der Optik hat über Jahrhunderte hinweg wunderschöne Schmuckstücke hervorgebracht. Die Sublime-Eyewear-Redaktion nimmt Sie mit auf eine Zeitreise zu faszinierenden Brillensammlungen in Italien, Frankreich und Deutschland. Wie in einer Wunderkammer überraschen hier Kostbarkeiten und Kuriositäten, vom Brillenhandwerk bis zur industriellen Fertigung.

In der malerischen Kleinstadt Oberkochen auf der Schwäbischen Alb liegt ein weiterer Schatz: das Zeiss Museum der Optik. Es nimmt den Besucher mit in über 700 Jahre Zeitreise durch die Welt der Fernrohre und Ferngläser, der Mikroskope, Kameras und Brillen. Über tausend Quadratmeter Ausstellungsfläche laden dazu ein, eine Vielzahl faszinierender Exponate zu entdecken – darunter einzigartige Stücke. Viele von ihnen, wie Mikroskope und Ferngläser, können angefasst und ausprobiert werden. Ein Highlight des Museums ist die Schatzkammer. Hier tauchen die Besucher ein in die Vergangenheit und begegnen optischen Instrumenten und optikhistorischen Kunstwerken, die aus unterschiedlichsten Sammlungen stammen. Rund 1.500 ausgestellte Exponate, darunter kunstvoll verzierte und technisch meisterhaft gearbeitete Mikroskope, frühe Kameras, historische Messgeräte und die ersten Sehhilfen, sind Zeugnisse des menschlichen Erfindergeistes.

Die beeindruckende Brillenwand ist im Optischen Museum Oberkochen zu bestaunen. Hier sind rund 1.300 Brillen und Etuis zu sehen, das älteste Exemplar datiert um das Jahr 1550.

Eines der glanzvollsten Objekte ist ein Handfernrohr, das einst Napoleon Bonaparte nach der Schlacht von Waterloo abgenommen wurde. Auch Brillen bedeutender Persönlichkeiten können bewundert werden, wie die Schläfenbrille aus Horn des österreichischen Kaisers Franz Joseph I. (1830-1916) und die Metallbrille des deutschen Lyrikers Eduard Mörike (1804-1875). Ein weiterer Höhepunkt erwartet den Besucher in der beeindruckenden Brillenwand, wo hinter Glas etwa 1.100 Brillen und 150 Etuis aus verschiedenen Jahrhunderten aufgereiht sind. Darunter Schläfenbrillen, Eingläser, Monokel, Lorgnetten, Scherenbrillen, Klemmbrillen und Schutzbrillen – jedes Stück hat seine eigene Geschichte. Das älteste Exemplar datiert auf das Jahr 1550, die meisten Stücke stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert und führen uns die Handwerkskunst vergangener Zeiten vor Augen.

Im Museum in Oberkochen erlebt das Publikum rund 160 Jahre Innovationsgeschichte der Optik, Präzisionsmechanik und Elektronik, die tief verwurzelt ist mit der Geschichte des Unternehmens Zeiss. Die begann im Jahre 1846, als Carl Zeiss in Jena eine kleine Werkstatt eröffnete, die sich zu einem weltweit führenden Technologiekonzern entwickelte.

Fotos: Zeiss Museum der Optik